Mein Kommentar zu dieser Sendung, mit deren Inhalt ich ganz und gar nicht einverstanden bin:
Hallo ZDF,
mit Ihrem Bericht “Hilfe, ich bin nackt!” werden vor allem Ängste bei Menschen geschürt, die das Internet ohnehin fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.
So bringen Sie das Ausspionieren von Anwendern durch Malware-Apps für Smartphones in Verbindung mit Anwendungen, die auf vertrauliche Daten zugreifen (20% der Android-Apps tun dies laut Ihrem Bericht). Dass bestimmte Apps genau dies tun müssen, um überhaupt zu funktionieren, lassen Sie (bewusst?) unter den Tisch fallen. Oder wie funktioniert eine Kalender-App ohne Zugriff auf die eigenen Termine, die Adress-App ohne Kontakte und die “Was gibt es schönes um die Ecke”-App ohne die GPS-Daten? Sie lassen es im Bericht so aussehen, als ob 20% der Apps Daten der Anwender stehlen.
Die Aussage gegen Ende der Sendung: “Das Internet ist ein rechtsfreier Raum!” war ja dann doch der Gipfel aller Unwahrheiten. Demnach kann der Standesbeamte, der diesen Satz sagte, unbehelligt im Internet Musik laden, Texte klauen, Fotos als die eigenen ausgeben und zu Straftaten aufrufen.
Was ist mit der realen Datensammelwut des Staates? Machen Sie doch lieber hier mal auf die Gefahren aufmerksam. Stichworte: Biometrischer e-Pass (Gesichtserkennung, Fingerabdruck, …), Vorratsdatenspeicherung (Telefon, Toll Collect, …), ELENA, Gesundheitskarte, usw.
Wenn diese Daten in die falschen Hände geraten sollten, würde ich mir wirkliche Sorgen machen. Und da es den “zentralen sicheren Ort”, der von Politikern allzu gerne propagiert wird, im Internet nicht gibt, wird das früher oder später passieren.
Mit freundlichen Grüßen
Karl Napf
Das mit den Google-Apps findet man im Video ab Minute 18:46, der rechtsfreie Raum ab 28:06.
Richtig, der Bericht war tatsächlich zu einseitig und teilweise sachlich falsch. Andererseits ist es wirklich fast unmöglich, Menschen zu etwas mehr Vorsicht zu mahnen, was ihre Mitteilsamkeit im „anonymen“ Netz angeht, das merke ich in meinem persönlichen Umfeld. So fand ich dann auch die Frage „Dürfen wir Ihnen bei Ihrem Gespräch ein Weilchen zuhören?“ und die Reaktionen darauf sehr bezeichnend. Von Angesicht zu Angesicht bekommen die Leute die Zähne nicht auseinander, nicht mal, wenn es gar nicht um Privates geht, sondern wenn es gilt, die eigene Meinung zu vertreten und sich für etwas einzusetzen.
Hallo, ich bin der User um den es in dem Beitrag geht, hier meine Sicht der Dinge: http://www.stylewalker.net/2011/06/15/ich-bins-der-nutzer/
Cool. Danke für den Link.
Ach ja… Mein Kommentar im ZDF Blog http://blog.zdf.de/zdfzoom/2011/06/09/hilfe-ich-bin-nackt/ wurde noch nicht veröffentlicht. Dort heisst es: „Ihr Kommentar wird moderiert. Bitte haben Sie etwas Geduld.“
Inzwischen ist mein Kommentar „moderiert“ und online.