Seit langer Zeit hege ich bereits den Wunsch, „irgendwann einmal wieder“ Motorrad zu fahren. Gute 20 Jahre ist es jetzt her, als ich innerhalb von 3,5 Jahren 35.000 Kilometer mit einem Zweirad zurück gelegt hatte. Damals diente eine Honda CB Sevenfifty als fahrbarer Untersatz. Ich mochte sie, weil sie ohne Murren und Knurren das tat, was man von ihr verlangte. Vollbepackt mit Koffern, Tankrucksack und Gepäckrolle samt Zelt ging es auf Abenteuerfahrten. Dabei war sie stets im Schräglagen-Grenzbereich und bei Lastwechsel gut zu beherrschen. Mitte der 90er hatte ich einen unverschuldeten Unfall, der für mich glücklicherweise glimpflich ausging. Die CB Sevenfifty jedoch war hinüber und ich hatte erst mal genug vom Motorradfahren.

Es kam dann die Zeit der Familiengründung, des Heiratens, des Seßhaftwerdens. Aus meinem persönlichen Verantwortungsbewusstsein heraus habe ich das Motorradfahren also auf die lange Bank geschoben. Dabei betonte ich gerne, dass ich eines Tages, wenn die Kinder aus „dem Gröbsten heraus“ sind, zurück auf’s Bike sitzen werde. Früher als geplant ereignete sich folgendes:

Es war das Jahr 2015, Spätherbst. Vorstellung der Neuigkeiten aller namhaften Motorradhersteller auf der EICMA in Mailand. So auch Ducati, die dort ein Heimspiel hatten und entsprechend auftrumpften. Hmm, Ducati. War noch nie meins, da die Marke hauptsächlich für extreme Sportlichkeit stand. Die Monster, ja, die mochte ich. War aber ein Tick zu sportlich. Ich persönlich mag’s ja eher praktisch. Gerne ein bisschen verrückt, aber praktisch. Ja, schnell darf es ruhig auch sein, aber dabei halt auch – richtig – praktisch. Zumindest ein klein wenig. Neben zahlreicher neuer Motorräder, die allesamt der Modellpflege dienten, stellte Ducati dann sozusagen als Höhepunkt der Produktpräsentation „mein“ Motorrad vor. Eine Mischung aus einem langen flachen Cruiser-Bike – und einem handlichen Sportler.

XDiavel.

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Mein Bauch sagte sofort: Jaaaaaaaa! Mein Verstand: Bleib ruhig! Den Dezember über erklärte ich meiner Frau und meinen Kindern, dass es sich um einen Herzenswunsch handelt und warb um Verständnis für die Entscheidung, die ich im Herzen schon längst getroffen habe. Im Januar dann, ohne eine Chance die XDiavel je live zu gesehen zu haben geschweige denn probegefahren zu sein, habe ich sie bestellt. Verrückt!

Zweifel? Ja, die gab es. Freude? Total! Und viel größer als je ein Zweifel sein könnte. Letzte Woche endlich habe ich ein Vorführmodell der XDiavel erstmals beim Händler meines Vertrauens von Angesicht zu Angesicht ansehen können. Probesitzen und -hören wurde mir ebenfalls ermöglicht. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, ich hatte alles richtig gemacht. Und wieder wuchs die Vorfreude.

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Vereinzelt liest man, dass der Launch der XDiavel für den 20. Februar 2016 vorgesehen ist, was ich sehr hoffe. Zwischenzeitlich werde ich noch zwei oder drei Fahrstunden nehmen, sofern es das Wetter zulässt (ja, ich bin ab jetzt Schönwetterfahrer).

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